Spaziergang
(Nach-) Weihnachtlicher Spaziergang in Venedig
Weihnachten ist vorbei und der Kühlschrank ziemlich leer. Deshalb habe ich mich heute morgen von San Polo auf den Weg Richtung Santa Marta gemacht. Santa Marta liegt am oberen Zipfel, in der Nähe des Hafens, von Venedig. Dort findet jeden Montag ein kleiner Markt statt. Die Anbieter kommen vom Festland. Sie bieten alles an, was das Herz begehrt: Obst, Gemüse, Wein, Fleisch, Käse. Sämtliche Produkte sind aus eigener Herstellung mit hervorragender Qualität.
Also habe ich den „carrello“, auf deutsch Einkaufstrolley, mit Leckereien vollgeladen. Hier möchte ich noch kurz erwähnen, daß so ein Vehikel in einer Stadt wie Venedig unerlässlich ist. Weite Wege und ständiges Brücken überqueren und dann schwere Einkaufstaschen links und rechts, dies ist nicht die beste aller Ideen. Da können die Arme ziemlich lang werden.
Für den Nachmittag habe ich mir einen gemächlichen Spaziergang vorgenommen.
Die Stadt ist recht ruhig und es sind nicht viele Touristen anzutreffen.
Mein Weg führt zuerst in die Kirche San Zaccharia und ich genieße andächtig das Altarbild „sacra conversazione“ von Giovanni Bellini.
Beim Heraustreten aus der Kirche zieht ein kleines Keramik-Relief über einer Tür meine Aufmerksamkeit auf sich. Wie oft war ich schon hier und habe es nicht bemerkt! So ist Venedig. Hier gibt es auch nach Jahren immer noch Neues zu entdecken.
Ich entschließe mich, Richtung „castello“ zu gehen, verweile einen Moment in der griechisch-orthodoxen Kirche, dann weiter zum „campo della bragora“. Auf dem Rückweg nach Hause, lasse ich mich durch abgelegene Gassen treiben.
Ich möchte mit den Worten der Schriftstellerin George Sand enden:
„Venedig war (ist) die Stadt meiner Träume…“ Da ist einfach nichts zu machen.
Ich wünsche uns allen ein glückliches und gesundes Jahr 2022
Herzlichst Susanne Sander